
Initiative „Energiewende im Verkehr“
Rein batterieelektrisches Fahren oder das Nutzen von Fahrzeugen, die auf Wasserstoff- und Brennstoff-zellentechnologien basieren, hat sich bislang noch nicht durchgesetzt. Der Verbrennungsmotor kann jedoch mit alternativen, gasförmigen oder flüssigen Kraftstoffen die Dekarbonisierung und Defossilierung des Verkehrssektors mit vorantreiben. Besonders bei hohen Transportvolumina oder für große Entfernungen sind solche Kraftstoffe eine vielversprechende Option, etwa in der Schifffahrt oder im Schwerlastverkehr.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert entsprechende Forschungsvorhaben. Sie docken an der Schnittstelle zwischen Energie- und Verkehrssektor an: Auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellte synthetische Kraftstoffe (Power-to-Fuel) sollen in Zukunft entscheidend dazu beitragen, die CO2-Bilanz zu verbessern und den Ausstoß von Luftschadstoffen wie Stickoxiden (NOx) im Verkehrssektor zu reduzieren.
In der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ arbeiten Teams aus Wissenschaft und Industrie in 15 technischen Verbünden und in der Begleitforschung BEniVer an Optionen für solche strombasierten Kraftstoffe. BEniVer spannt dabei ein Dach über die Vorhaben und bringt Ergebnisse auf einer übergeordneten Ebene zusammen.
Unter dem Sektor Verkehr werden dabei sowohl landgestützte wie auch wassergebundene und luftgestützte Transportsysteme zusammengefasst. Angestrebt werden Innovationen, die die technologischen Möglichkeiten in einem systemorientierten Ansatz weiterentwickeln. Die Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ ist damit auch ein Impuls für eine nachhaltige Perspektive der Synergienutzung bei sektorübergreifenden Forschungsansätzen.
Die Fakten zur Forschungsinitiative
Die im Februar 2017 im Bundesanzeiger veröffentlichte Förderbekanntmachung „Energiewende im Verkehr: Sektorkopplung durch die Nutzung strombasierter Kraftstoffe“ adressiert einen übergreifenden Ansatz, der die Sektoren Energie und Verkehr miteinander koppeln soll.
Die entsprechende Förderbekanntmachung ist dabei programmübergeifend. Je nach Schwerpunkt der einzelnen Projekte erfolgt die Förderung über:
- das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung.
- das Programm Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien des BMWK
- das Maritime Forschungsprogramm des BMWK
Die Projekte zur Forschungsinitiative Energiewende im Verkehr sind seit Sommer 2018 nach und nach an den Start gegangen. Seit Januar 2020 laufen alle 16 Verbünde.
Die 15 technischen Verbünde im Überblick
Fokus bei allen Projekten ist das Herstellen oder Nutzen innovativer, strombasierter Kraftstoffe. Dazu gehören unter anderem Methanol, Ethanol, Oxymethylenether-Kraftstoff (OME), Kerosin, synthetisch hergestelltes Erdgas und Biogas mit Wasserstoffanteilen. Einige dieser alternativen Kraftstoffe können direkt dem Kraftstoff in heutigen Autos, Lkw, Flugzeugen oder Schiffen beigemischt werden. Andere erfordern eine Anpassung der Motorentechnologie.
SHARC befasst sich nicht mit der Herstellung synthetischer Kraftstoffe, sondern konzentriert sich auf die nachhaltige Entwicklung von Hafenquartieren. MENA-Fuels arbeitet systemanalytisch.