15.12.2023

Auf der Wasserstoff Regionalkonferenz Rhein-Ruhr diskutierten Expertinnen und Experten wie die von der Stahlindustrie geprägte Region künftig dekarbonisiert werden kann. Im Zentrum der Veranstaltung standen zwei Umsetzungsprojekte.

Wasserstoff Know-How im ehemaligen Steinkohlebergwerk: Anfang Dezember haben sich Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im UNESCO Weltkulturerbe, der Zeche Zollverein in Essen getroffen. Die Transferforschung „Reallabore der Energiewende“ mit Schwerpunkt Wasserstoff hatte unter dem Motto „Industrietransformation für eine starke Region“ zur Wasserstoff Regionalkonferenz Rhein-Ruhr eingeladen.

Im Zentrum der Veranstaltung standen das Reallabor der Energiewende H2Stahl und das Umsetzungsprojekt Trailblazer, die beide vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert werden.

Dr. Fabian Werner, aus dem Referat Energieforschung Grundsatzfragen und Strategie im BMWK, betonte in seiner Eröffnungsrede, wie wichtig die Erfolge aber auch die negativen Erfahrungen solcher Projekte für eine erfolgreiche Energiewende seien. Er rief die Teilnehmenden dazu auf, Gemeinsamkeiten aber auch Hürden zu identifizieren und voneinander zu lernen.

Im Reallabor der Energiewende H2Stahl arbeiten die Projektpartner daran, in der Produktion von Thyssen Krupp Steel Europe in Duisburg Wasserstoff für die Stahlerzeugung zu nutzen. Das Gelände ist außerdem bereits an eine Wasserstoff-Pipeline angeschlossen. Über diese wird der Projektpartner Air Liquide künftig grünen Wasserstoff zur Verfügung stellen.

Damit das Netz mit klimafreundlichem Wasserstoff versorgt werden kann, arbeitet Air Liquide zudem im Projekt Trailblazer an einem 30 MW-Hochleistungselektrolyseur. Der dort produzierte Wasserstoff soll zunächst in der Stahl- und Chemieindustrie sowie in Raffinerien und im Verkehrssektor in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden, um dort die Dekarbonisierung zu beschleunigen.

In mehreren Workshops diskutierten die Teilnehmenden außerdem über Herausforderungen und Chancen für die Transformation der Stahlindustrie, Wasserstoffimporte und die grenzüberschreitende Infrastruktur, die Rolle der Binnenschifffahrt beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sowie politische Instrumente zum Wasserstoffhochlauf und deren praktische Umsetzung.

Die abschließende Podiumsdiskussion ermöglichte einen offenen Austausch und bot Raum für weitere Fragen. Die Teilnehmenden zeigten sich optimistisch hinsichtlich der Zukunft der Wasserstoffwirtschaft in der Rhein-Ruhr-Region. Dabei betonten sie, dass insbesondere eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Politik essenziell sei, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Zudem waren sich die Teilnehmenden einig, dass Umsetzungsprojekte eine wichtige Rolle spielen, auch um die Investitionsbereitschaft von Unternehmen zu erhöhen.

Die Regionalkonferenz Rhein-Ruhr wurde von der Transferforschung Reallabore der Energiewende mit Fokus auf Wasserstoff, zusammengesetzt aus der Deutschen-Energie-Agentur (dena) sowie dem Begleitforschungsvorhaben Trans4Real, in Partnerschaft mit den Reallaboren und dem Projektträger Jülich veranstaltet. Die Konferenz wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt und von der dena organisiert.

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BMWK/Holger Vonderlind