Welche Konflikte zwischen Ökonomie, Versorgungssicherheit und Umweltschutz bei einer dezentral umgesetzten Energiewende entstehen, haben Fachleute in dem Projekt DEZ-Zielkonflikte unter Leitung von Germanwatch untersucht. Das Ergebnis: Dass sich verschiedene Akteure konstruktiv miteinander austauschen ist wichtig, damit die Energiewende gesamtgesellschaftlich getragen wird.

In dem transdisziplinären Forschungsvorhaben haben die Projektpartner Zielkonflikte einer dezentralen Energiewende identifiziert und passende Lösungen erarbeitet. Aufbauend auf Dokumentenrecherche und Gesprächen mit Praxispartnern und Stakeholdern sowie den Ergebnissen dreier interaktiver Workshops entwickelten die Expertinnen und Experten eine Argumentationslandkarte und ein Diskussionspapier.

Die Landkarte stellt die Begründungen und deren Zusammenhänge visuell dar. Das ermöglichte einen strukturierten Dialog zwischen Wissenschaftlern und Befragten. Dabei überprüften die Fachleute die von den Praxispartnern vorgebrachten Argumente wissenschaftlich. Anschließend interpretierten sie gemeinsam die Ergebnisse und definierten Strategien für die Fälle, in denen Ziele miteinander in Konflikt stehen. Das Diskussionspapier dient als Erläuterung der Argumentationslandkarte, enthält Fakten-Checks sowie die entwickelten Lösungsstrategien.

„Ein zentrales Resultat unserer Untersuchungen ist, dass das klassische energiepolitische Zieldreieck aus Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit um das Ziel der Gerechtigkeit erweitert werden sollte“, sagt David Frank, Referent für Stromnetze und Klimapolitik bei Germanwatch. „Nur, wenn wir Nutzen und Kosten der Energiewende gerecht verteilen, können wir die Ziele der Energiewende erreichen.“ Bislang werde dies bei der Umsetzung ausgeblendet oder nur ansatzweise realisiert, meint Frank. „Wichtige Infrastrukturprojekte werden daher erschwert und verzögern sich.“ (kkl)

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Hier anschauen und lesen: Argumentationslandkarte und Diskussionspapier

Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das Projekt DEZ-Zielkonflikte im Forschungsbereich Energiewende und Gesellschaft gefördert. Den Rahmen dafür bildet das 7. Energieforschungsprogramm. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.

DEZ-ZIELKONFLIKTE – Dezentrale Energiewende zwischen sozialer Gerechtigkeit, Systemkosten und Umweltschutz – Zielkonflikte und Lösungsstrategien

För­der­kenn­zei­chen: 03EI5212A-D

Projektlaufzeit
01.05.2020 31.01.2022 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Energiewende und Gesellschaft

För­der­sum­me: knapp 242.000 Euro

Abschlussbericht

Das öffentliche Dokument finden Sie bei der Technischen Informationsbibliothek Hannover.

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