05.04.2023

„Normen und Standards bilden zusammen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen das Grundgerüst für den Wasserstoff-Markthochlauf“, betont das Team des Forschungsprojekts Normungsroadmap Wasserstofftechnologien auf seiner Website. Ziel ist es, einen strategischen Fahrplan zu erarbeiten, um das technische Regelwerk im Bereich Wasserstofftechnologien zeitnah anzupassen. Interessierte können ihre Expertise einbringen und an der Roadmap mitwirken. Wie das geht, haben die Verantwortlichen während einer virtuellen Auftaktveranstaltung (31. März 2023) erläutert.

Als wichtigen Schritt in Richtung grüne Wasserstoffwirtschaft hat Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), den Start des Forschungsprojekts Normungsroadmap Wasserstofftechnologien” in seinem Grußwort bezeichnet. Einheitliche Normen und Standards seien eine Voraussetzung dafür, dass der Wasserstoffhochlauf gelinge und Innovationen wirtschaftlich werden könnten.

Damit dies zeitnah gelingt, gehe es jetzt darum, Normen und Standards H2-ready” zu machen, sagte Dennis Klein, Geschäftsführer des DIN-Normenausschusses Gastechnik bei der Auftaktveranstaltung. Dazu wird das Projektteam zunächst den Status quo analysieren. In einem zweiten Schritt wird der Bedarf untersucht: Die Fachleute möchten herausfinden, wo Lücken bestehen und zu welchen Themen weiter geforscht werden muss, bevor ein Regelwerk beschlossen werden kann.

Roadmap erarbeiten

Anna Halbig und Mario Koppers
@ Manuel Regel (links) / ZBT GmbH (rechts)

Was sind Normen? Welche Rolle spielen sie beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft? Das erklären Anna Halbig und Mario Koppers vom Projekt Trans4ReaL.

zum Interview

Dieses Wissen fließt anschließend in eine Roadmap, welche den Handlungsbedarf zusammenfasst. Das bedeutet, dass konkrete Normungs- und Standardisierungsprojekte abgeleitet werden sollen. Diese Projekte könnten die Normungsgremien der verschiedenen Organisationen dann aufgreifen.

Neben konkreten Projektideen sollen Empfehlungen gegeben werden, welche Themenfelder als erstes angegangen werden müssen. Eine Priorisierung sei zentral, so die Verantwortlichen während der Veranstaltung, da eine zeitliche Dringlichkeit im Bereich Wasserstoff vorliege. Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung geht für das Jahr von einem Wasserstoff-Bedarf von bis zu 110 Terawattstunden in Deutschland aus. Zudem soll bis 2023 eine heimische Elektrolyseurleistung von zehn Gigawatt entstehen.

In Arbeitsgruppen beteiligen

Um die Roadmap zu erstellen, konzentriert sich das Projektteam auf die Themenfelder Erzeugung, Infrastruktur, Anwendung, Qualitätsinfrastruktur und Weiterbildung, Sicherheit, Zertifizierung. Die Inhalte werden in rund 40 Arbeitsgruppen diskutiert. Die Gruppen sind offen für alle Fachleute aus dem Bereich Wasserstoff. Über die kommenden drei Jahre werden sich die Arbeitsgruppen bis zu acht Mal virtuell treffen. Ab Ende April sollen die ersten Veranstaltungen starten. Wer im Projekt mitarbeiten möchte, kann sich auf der Kooperationsplattform DIN.One” anmelden.

Die Bedarfsanalyse-Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen in einer Datenbank online veröffentlicht werden. Dort können Interessierte dann im Sommer beispielsweise einsehen, welche Normen existieren und welches Normungs- und Standardisierungsgremium an welchem Thema arbeitet. (em)

zur Projektwebsite

NRM_H2 - Normungsroadmap Wasserstofftechnologien

För­der­kenn­zei­chen: 03EI3081A-G

Projektlaufzeit
01.01.2023 31.12.2025 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Wasserstofftransport

För­der­sum­me: rund 7,2 Millionen Euro

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