10.03.2021

Die Funktionsfähigkeit des Energiesystems in Notfällen bewahren: Daran arbeiten Expertinnen und Experten seit Kurzem zusammen in dem Projekt ReMoDigital. In einem ersten Workshop haben die Fachleute jetzt die Basis für eine erfolgreiche Kooperation gelegt, damit auch in einem auf erneuerbaren Quellen basierenden Energiesystem der Strom künftig jederzeit zuverlässig fließt.

Gemeinsam haben sie sich darauf verständigt, ein Instrumentarium, eine Art Werkzeugkasten, für Stresssituationen zu erstellen. Die Fachleute simulieren die Stressfälle modellbasiert und untersuchen anschließend die Ergebnisse dieser Tests, um daraus neue Erkenntnisse abzuleiten. Dadurch will das Team unter Leitung des Instituts für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) digitaler Energiesysteme künftig besser einschätzen und überwachen können.

Das Ziel der Expertinnen und Experten: Das Energiesystem auf unbekannte und plötzliche Störfälle vorbereiten, damit dieses im Ernstfall situationsbezogen darauf reagieren kann und weiter funktioniert. Außerdem soll das Energiesystem sich von den Folgen schnell wieder erholen und durch die neu gewonnenen Erkenntnisse gestärkt aus dem Notfall hervorgehen.

Digitales Energiesystem ist besonders verwundbar

Der Hintergrund ist: In Zukunft wird die Stromversorgung digital gesteuert. Das ist nötig, da das Energiesystem auf eine nachhaltige Versorgung mit grünem Strom umgestellt wird. Weil unter anderem die erneuerbaren Energiequellen Wind und Sonne nur schwankend verfügbar sind, müssen Energieflüsse und ihre Speicherung digital gesteuert, vernetzt und automatisiert werden. Anders als das bisherige System ist das digitale System jedoch anfälliger für Störungen.

Grund sind neue Fehlerquellen und Angriffsflächen. Das können zum Beispiel Extremwetter-Ereignisse, wie Hitze oder Überschwemmungen, Rohstoffengpässe, etwa von Gas, technische Defekte und Softwarefehler, aber auch Cyber-Attacken sein. Solche Störungen gefährden die stabile Stromversorgung. Aufgrund der immer komplexeren Wechselwirkungen zwischen dem Energiesystem und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) reicht es künftig nicht mehr, das System möglichst robust zu gestalten und Risiken zu vermeiden. (kkl)

mehr zur Digitalisierung des Energiesystems

Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt ReMoDigital im Forschungsbereich "Technologieorientierte Systemanalyse" innerhalb der Schwerpunkte "Methodische Neu- und Weiterentwicklung von Energiesystemmodellen", "Methoden zur Reduktion von Komplexität und Rechenzeiten", Akteursverhalten, Validierung und Transparenz. Den Rahmen dafür bildet das 7. Energieforschungsprogramm. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.

ReMoDigital – Resilienz-Monitoring für die Digitalisierung der Energiewende

För­der­kenn­zei­chen: 03EI1020A-E

Projektlaufzeit
01.09.2020 31.08.2023 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Systemanalyse

För­der­sum­me: gut 2,9 Millionen Euro

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BMWK/Holger Vonderlind