04.02.2021

Wie kann das Netz bei einem Stromausfall schnell wieder hochgefahren werden? Das haben Forscherinnen und Forscher in dem preisgekrönten Projekt LINDA untersucht, das 2018 abgeschlossen wurde. Jetzt machen sie weiter: Im Rahmen von LINDA 2.0 sorgen die Projektpartner dafür, dass ihr Notstrom-Konzept künftig auch in anderen Regionen funktioniert.

Um für den Fall der Fälle eines Stromausfalls vorbereitet zu sein, hatten die LINDA-Fachleute unter Federführung der LEW Verteilnetz dezentrale Stromerzeugungs-Anlagen, also Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerke und eine Biogasanlage in ein eigenständiges Inselnetz eingebunden und den Notfall, also einen Stromausfall (genannt Blackout), nachgespielt. Das Ziel des Praxistests: Die etwa 1100 Haushalte im autarken Inselnetz jederzeit zuverlässig mit Strom versorgen. Das haben die Fachleute geschafft und damit gezeigt, dass eine kritische Infrastruktur, wie das Energieversorgungssystem, im Krisenfall sicher ist.

Nach Auszeichnung folgt Fortsetzung

Dafür wurde das Projekt LINDA und die beteiligten Expertinnen und Experten 2018 vom Bayerischen Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger mit dem Bayerischen Energiepreis 2018 in der Kategorie „Energieerzeugung – Strom, Wärme“ ausgezeichnet. Gelobt wurde die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit der Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Im jetzt gestarteten Projekt LINDA 2.0 wollen die Fachleute unter Federführung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg das erarbeitete Konzept nun weiterentwickeln. Es soll in Notfallkonzepte und Netzwiederaufbaupläne eingebunden werden, damit es auch in anderen Regionen genutzt werden kann. Außerdem entwirft das Forscherteam ein Versorgungskonzept mit einem Batteriespeicher und einem Dieselaggregat („Hybridsystem“) als weitere Back-up-Lösung. Dieses Konzept soll selbst bei Unkenntnis über die Erzeugung aus dezentralen Anlagen und die Energie-Last einen stabilen und sicheren Netzbetrieb ermöglichen. (kkl)

Video: Kurz erklärt – darum geht's in dem Projekt LINDA

Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt LINDA 2.0 im Forschungsbereich Stromnetze innerhalb des Schwerpunkts "Sicherer Systembetrieb und Netzplanung". Den Rahmen dafür bildet das 7. Energieforschungsprogramm. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.

LINDA 2.0 – Lokale (teil-)automatisierte Inselnetz- und Notversorgung mit dezentralen Erzeugungsanlagen bei großflächigen Stromausfällen

För­der­kenn­zei­chen: 03EI4022A-G

Projektlaufzeit
01.02.2021 31.01.2024 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Sicherer Systembetrieb

För­der­sum­me: rund 2,3 Millionen Euro

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BMWK/Holger Vonderlind