23.06.2021

Die Mehrheit der Deutschen spricht sich in Umfragen regelmäßig für den Ausbau erneuerbarer Energien aus. Nicht alle sind jedoch von einem Windpark vor der eigenen Haustür begeistert. Eine Lösung: Anwohnende verdienen mit an den Erneuerbare-Energien-Anlagen erneuerbaren Energieanlagen in der Region. Den Zusammenhang von regionaler Wertschöpfung, finanzieller Beteiligung und Akzeptanz untersuchen Forschende im Projekt ReWA – anhand von Praxisbeispielen aus ganz Deutschland.

Das Forschungsteam hat Steckbriefe von zehn ausgesuchten Projekten aus sechs Kommunen veröffentlicht. Es handelt sich dabei um Projekte aus dem Bereich Wind-, Solar- und Bioenergie. Die Steckbriefe bieten eine Übersicht darüber, wie die Menschen vor Ort finanziell von den Anlagen profitieren können. Das passiert auf unterschiedliche Art und Weise: von der indirekten finanziellen Beteiligung (etwa vergünstigte Energielieferungen oder kostenlose Anschlüsse), über die Fremdkapital- (zum Beispiel festverzinster Darlehensvertrag) bis hin zur Eigenkapitalbeteiligung (fester Zins- oder Gewinnanspruch, mit oder ohne Stimmrecht). Unter den ausgewählten Projekten befindet sich unter anderem einer der weltweit größten Windparks in Bürgerhand in Nordfriesland.

Forschende befragen Bürgerinnen und Bürger

Im Rahmen des Forschungsprojekts ReWA ermitteln die Fachleute zum einen die regionalökonomischen Effekte, die sich aus Planung, Errichtung und Betrieb von erneuerbaren Energien ergeben können, wie neue Arbeitsplätze, Unternehmensgewinne oder kommunale Steuereinnahmen. Dabei berücksichtigen die Forschenden besonders das finanzielle Beteiligungsmodell des jeweiligen erneuerbaren Energieprojekts.

Zum anderen erheben sie, wie sich die unterschiedlichen Beteiligungsformen auf die Akzeptanz verschiedener Akteure in den jeweiligen Kommunen auswirken. In Interviews und standardisierten Befragungen will das Team zudem herausfinden, wie die Anwohnenden die wirtschaftlichen Effekte durch die erneuerbaren Energieprojekte wahrnehmen.

Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Kommunen zu entwickeln. Diese sollen dabei helfen, Erneuerbare-Energien-Anlagen so zu planen, dass sie den bestmöglichen wirtschaftlichen Effekt für eine Region erbringen. Gleichzeitig möchten die Forschenden aufzeigen, wie beispielsweise die Wertschöpfungspotenziale eines Solarparks in der Nachbarschaft so kommuniziert werden können, dass die Menschen vor Ort diese wahrnehmen.

Das Forschungsprojekt wird vom  Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES), dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) durchgeführt. (em)

Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt ReWa im Forschungsbereich Energiewende und Gesellschaft. Den Rahmen dafür bildet das 7. Energieforschungsprogramm. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.

ReWA - Empirische Untersuchung des Zusammenhangs von regionaler Wertschöpfung, Beteiligungsmodellen und Akzeptanz in der Energiewende

För­der­kenn­zei­chen: 03EI5208A-C

Projektlaufzeit
01.06.2020 30.11.2022 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Energiewende und Gesellschaft

För­der­sum­me: rund 350.000 Euro

Projekt-Website

Die Steckbriefe der Praxisbeispiele, eine Übersicht zu finanziellen Beteiligungsformen und weitere Details finden Sie auf der Seite der Agentur für Erneuerbare Energien.

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