28.04.2022

Bedarfsgerecht Blindleistung für das Verteilnetz bereitstellen: Wie das geht, dafür hat das Team des Forschungsprojekts Reactive Power Control 2 (RPC2) unter Leitung des Fraunhofer Instituts für Erneuerbare Energien IEE jetzt ein neues Verfahren entwickelt, mit denen Netzbetreiber Erzeugungs- und andere Anlagen in der Mittel- und Hochspannungsebene ansteuern können.

Bislang versorgten die konventionellen Großkraftwerke das Verteilnetz mit Blindleistung. Das dezentral organisierte Stromnetz der Zukunft jedoch erfordert es, dass Netzbetreiber situationsabhängig Blindleistung zur Verfügung stellen und zwischen den verschiedenen Netzebenen austauschen. In einem netzübergreifenden Feldtest haben AllgäuNetz und LEW Verteilnetz die entwickelten Verfahren praktisch geprüft.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die einzelnen Anlagen die geforderten Blindleistungswerte mit den entwickelten Verfahren punktgenau liefern können“, fasst Fraunhofer-Forscher Dr. Frank Marten zusammen. „Damit sind sie in der Lage, aktiv einen wichtigen Beitrag zum Blindleistungshaushalt des Netzes zu leisten.“

Prof. Martin Braun, Bereichsleiter Netzplanung und Netzbetrieb beim Fraunhofer IEE und Professor an der Universität Kassel, ergänzt: „Mit unserem Forschungsprojekt RPC2 zeigen wir, wie sich die Verteilnetze mit innovativen Verfahren für das Management von Blindleistung stützen lassen.“ (kkl/fiee)

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Pressemitteilung des Fraunhofer Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik

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Förderung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Projekt RPC2 im Rahmen der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ innerhalb des Schwerpunkts Systemintegration erneuerbarer Energien des 6. Energieforschungsprogramms gefördert. Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsförderung.

Netzbetreiberübergreifendes Blindleistungsmanagement in Verteilnetzen (RPC2)

För­der­kenn­zei­chen: 0350003A-D

Projektlaufzeit
01.08.2017 31.03.2021 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Systemdienstleistungen

För­der­sum­me: rund 2,6 Millionen Euro