Die Begleitforschung BEniVer flankiert die technischen Verbünde der Initiative Energiewende im Verkehr und erarbeitet unter anderem übergeordnete Analysen – etwa zu den Themen Ökonomie, Akzeptanz und Ökologie. Jetzt hat die Arbeitsgruppe „Lebenszyklusanalysen“ einen Methodikleitfaden zu Ökobilanzen strombasierter Kraftstoffe vorgelegt.

Innerhalb der Begleitforschung leitet die Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft FfE das Arbeitspaket der ökologischen Bewertung. Hier liegt der Fokus auf der Ökobilanz der strombasierten Kraftstoffe, die in der Gesamtinitiative untersucht werden: Die Forscherinnen und Forschern quantifizieren die Umweltwirkungen der Kraftstoffe im Sinne einer Lebenszyklusbetrachtung – sozusagen „von der Wiege bis zur Bahre“ beziehungsweise von der Rohstoffbereitstellung über die Kraftstoffherstellung und -verteilung bis hin zur Kraftstoffanwendung.

„Die Breite der Förderinitiative bietet die Möglichkeit, umfassend und systematisch ökologische Vergleiche durchzuführen. Der Methodikleitfaden hebt dieses Potenzial, indem er die dafür nötige Vergleichbarkeit schafft.“ Simon Pichlmaier, Projektleiter bei der Forschungsstelle für Energiewirtschaft

Die Lebenszyklusanalyse – kurz LCA für „Life Cycle Assessment“ – eines strombasierten Kraftstoffs beinhaltet somit verschiedenste Phasen. Dazu zählen neben der Kraftstoffherstellung unter anderem auch die Stromerzeugung, die Bereitstellung von Wasserstoff sowie von Kohlenstoff.

Ein zentrales Ziel der Arbeitsgruppe LCA ist es, die verschiedenen Bestandteile des Lebenszyklus zu berücksichtigen und zu diskutieren. Die Analysen innerhalb der Gesamtinitiative verständlich und vergleichbar zu machen, ist dabei eine zentrale Herausforderung. Der jetzt veröffentlichte Methodikleitfaden für die Erstellung von Ökobilanzen strombasierter Kraftstoffe soll genau das leisten.

Die Arbeitsgruppe hat entsprechende Empfehlungen erarbeitet – zur Wahl der Systemgrenzen und der Bewertungsindikatoren, zum geographischen Rahmen, zur Allokation und Dokumentation der Ergebnisse. Dabei hat das Team bestehende Normen und Richtlinien integriert und ist auf die konkreten Herausforderungen für die Bilanzen strombasierter Kraftstoffe eingegangen.

Neben den projektspezifischen Daten gehören zur Lebenszyklusanalyse auch übergeordnete Rahmendaten, die unter anderem die Vergleichbarkeit der Analysen gewährleisten. So sollte bei einem Vergleich von zwei Verfahren zur Kraftstoffherstellung beispielsweise auf die gleichen Daten in Bezug auf den Strommix zurückgegriffen werden. (sdz)

Weiterführende Links

Auf der Website des Verbundpartners FfE (Forschungsstelle für Energiewirtschaft) finden Sie weitere Informationen zum Arbeitspaket ökologische Bewertung in BEniVer und den Methodikleitfaden.

Erfahren Sie mehr

Den Weg für eine nachhaltige Mobilität bereiten

Kraftstoffe auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energiequellen sind eine vielversprechende Option, besonders für den Schwerlastverkehr.

Mit der Forschungsinitiative Energiewende im Verkehr fördert das BMWi 16 Verbundprojekte, die sich mit dem Thema „Power-to-Fuel“ befassen und die seit Sommer 2018 nach und nach gestartet sind.

Begleitforschung BEniVer:
Ein Dach für die technischen Verbünde

Die Initiative Energiewende im Verkehr wird durch die Begleitforschung „BEniVer“ flankiert. Eine ihrer Kernaufgaben ist es, im Sinne einer Ergebnissynthese Erkenntnisse der einzelnen Vorhaben zusammen zu fassen und auf dieser Basis unter anderem eine Roadmap zu erarbeiten.

Diese soll Politik und Gesellschaft Handlungsoptionen liefern für das weitere Vorgehen zu strombasierten Kraftstoffen.

BEniVer

För­der­kenn­zei­chen: 03EIV116 A-G

Projektlaufzeit
01.06.2018 31.05.2022 Heute ab­ge­schlos­sen

The­men

Energie und Verkehr

För­der­sum­me: rund 8 Millionen Euro

In der Benzinsyntheseanlage der Technischen Universität Bergakademie Freiberg stellt das Forscherteam des Projekts C3-Mobility klimafreundlichen Öko-Sprit her.
©Technische Universität Bergakademie Freiberg

Synthetisches Benzin aus Biomethanol
Wie Forscher in Sachsen klimafreundlichen Sprit herstellen

Das Vorhaben C3-Mobility hat einen Meilenstein erreicht: In einer Benzinsyntheseanlage konnten die Projektpartner Technische Universität Bergakademie Freiberg und Chemieanlagenbau Chemnitz erstmals 16.000 Liter Benzin auf Basis von Biomethanol herstellen. Das ist eine große Menge klimafreundlicher Treibstoff.

mehr
Newsletter

Nichts mehr verpassen:

BMWK/Holger Vonderlind