
Die globale Energiewende mit Modellen der
Systemanalyse voranbringen
Energiesysteme sind keine „Black Box“. Mit steigenden globalen Verflechtungen nehmen auch in der Energieversorgung die Wechselwirkungen zwischen Staaten weiter zu. Zudem wächst durch die weltweite Energiewende die Komplexität auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Damit kommt der Systemanalyse durch ihre Modelle und Analysen eine besondere Bedeutung zu, um Zusammenhänge aufzuzeigen, Prognosen zu ermöglichen und Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger abzuleiten.
Internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich ist somit besonders relevant, um gemeinsam durch einen länderübergreifenden Austausch systemanalytische Werkzeuge zu entwickeln, die einerseits global nutzbar sind und andererseits von Impulsen und Erfahrungswerten aus verschiedenen Energiesystemen profitieren.
Das „Energy Technology System Analysis Programme“ (ETSAP) ist eine Technologieinitiative (Technology Collaboration Programme TCP) der Internationalen Energieagentur (IEA) zum Thema Energiesystemanalyse. An ETSAP wirken aktuell, neben Deutschland, 19 weitere IEA-Mitgliedsstaaten, die Europäische Kommission und zwei Sponsoren aus der Privatwirtschaft mit. Das TCP besteht bereits seit 1977 und ist damit eine der ältesten Technologieinitiativen der IEA. Es bringt als Netzwerk fast 200 Wissenschaftlerteams aus rund 70 Ländern zusammen.
Entscheidungsträger weltweit bei der Planung des Energiesystems von morgen unterstützen
ETSAP wurde initiiert, um durch eine systemanalytische Herangehensweise die Weiterentwicklung des globalen Energiesystems durch Untersuchungen zu aktuellen energiepolitischen Fragestellungen voranzutreiben und damit die IEA und ihre Mitgliedsländer beratend zu unterstützen. Über die internationale Zusammenarbeit entwickeln die Teilnehmer Energiesystemmodelle den aktuellen energiesystemischen Anforderungen entsprechend fort und wenden diese sowohl global als auch regional unter Aspekten der Energiewende und des Klimaschutzes an.
So bietet ETSAP beispielsweise unterschiedliche Modellgeneratoren wie TIMES an, die durch das TCP entwickelt und stetig weiter verbessert werden. Zudem unterstützt das Technologieprogramm Anwender durch Trainingsformate, damit diese eigene internationale, nationale oder regionale Energiesystem-Modelle erstellen können. Außerdem stellt ETSAP mit E-TechDS eine umfangreiche Datenbank zu Energiebedarf und Versorgungstechnologien bereit.
Der deutsche Beitrag zu ETSAP wird durch eine Begleitforschung ergänzt. Im Frühjahr 2020 hat das BMWi die wissenschaftliche Begleitung der Weiterentwicklung der TIMES-Modellgeneratoren neu ausgeschrieben.